Wir lassen Recife auf der Weltreise hinter uns und erreichen nach zwei weiteren Tagen auf See die Megacity Brasiliens „Rio de Janeiro“. Gegen 15 Uhr sollten wir anlegen und bei dieser Einfahrt in den Hafen sollte wirklich jeder an Deck sein.
![](https://static.wixstatic.com/media/df865a_f69ab98fe4c647ad8c12b31d6b2ba095~mv2.jpg/v1/fill/w_980,h_784,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/df865a_f69ab98fe4c647ad8c12b31d6b2ba095~mv2.jpg)
Wir fahren vorbei and der Copacabana, dem Zuckerhut, dem Flughafen und bekommen einen Blick auf die Ilha da Laie, eine alte Festungsanlage. Bei herrlichen Temperaturen über 23 Grad haben wir dank eines Overnightstops genug Zeit eine der Megastädte dieser Welt zu erkunden (ca. 15 Millionen Einwohner).
Ein Rätsel zum Start
Bevor wir aber unsere Ausflüge starten habe ich zwei kleine Rätsel für Euch:
1. Rio de Janeiro heißt übersetzt „Fluss des Januars“. Wie kam Rio zu dem seltsamen Namen?
Man könnte glauben, dass es sich um einen Fluss in der Nähe handelt, doch so ist es nicht. Rio erhielt in der Tat einen „falschen“ Namen. Der Seefahrer Gaspar de Lemos lief mit seinem Schiff im Jahr 1502 in der Bucht von Rio de Janeiro ein. Dieser hielt die Bucht Rios fälschlicherweise für eine Flussmündung und gab der Stadt den Namen „Fluss des Januars“.
2. Ist oder war Rio de Janeiro eine Hauptstadt und wenn ja, welchen Landes?
Rio de Janeiro ist nicht die Hauptstadt Brasiliens. Aber wusstet ihr, dass von 1815 – 1822 Rio die Hauptstadt von Portugal war. Beim Vormarsch Napoleons flüchtete der gesamte portugiesische Hof nach Rio de Janeiro und wählte die Stadt zu ihrer neuen Hauptstadt.
Nun aber genug Anekdoten, starten wir mit unseren Ausflügen! Für eine so große Stadt bräuchten wir wahrscheinlich zwei Wochen, um sie zu erkunden…
Auf in den Regenwald An unserem ersten Nachmittag in Rio geht es für uns als Naturliebhaber in den Regenwald von Tijuca zu einem wunderschönen Wasserfall, an dem wir sogar baden können. Die Wanderung dauert ca. 20 Minuten.
![](https://static.wixstatic.com/media/df865a_8504b5b25e0841af844b8161d9ff5437~mv2.jpg/v1/fill/w_980,h_496,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/df865a_8504b5b25e0841af844b8161d9ff5437~mv2.jpg)
Anschließend fahren wir zu dem Aussichtspunkt „Vista Chinesa“ und weiter durch den Regenwald / Nationalpark. Bei meinen Recherchen konnte ich viele ortsansässige und auch deutsche Tourguides für Ausflüge finden. Ich habe mich für diesen entschieden: https://discover-rio.com
Rio bei Nacht – aber bitte nicht alleine! Nach einem Abendessen an Bord, hoffe ich noch eine organisierte Tour ins Nachtleben von Rio machen zu können. Damit meine ich keine Disko oder Bar Tour, nein, es geht u.a. in die Lagune Rodrigo de Freitas. Ziel unserer „Nachtwanderung“ ist es, das Lichtermeer Rios bei Nacht zu genießen und das Flair dieser einzigartigen Stadt zu spüren. Aber gegen einen Drink oder zwei im Künstlerviertel Santa Teresa zum Abschluss des Abends ist ja auch nichts einzuwenden! Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass mich die Sicherheitslage / Kriminalität in Rio schon etwas einschüchtert. Daher sind bis auf einen kurzen Bummel durch die Altstadt am Hafen bei diesem Stopp alle anderen Ausflüge durch Ortskundige organisiert. Bedeutet natürlich auch, dass die Reisekasse etwas mehr strapaziert wird, als in anderen Häfen. Aber das ist es mir wert, denn vor ein paar Jahren habe ich bereits in Paris schlechte Erfahrungen damit gemacht als Frau nachts in ein ‚falsches‘ Viertel zu gelangen. Was soll ich euch sagen, lest selbst.
Tag 2 – Cristos und Zuckerhut Ausgeschlafen und gut gefrühstückt, werden wir uns dann an Tag zwei zu den für mich absoluten MUSS Sehenswürdigkeiten aufmachen. Zum Zuckerhut und zur Statue Cristo Redentor!
Auch hier werde ich einen organisierten Ausflug mit Transport buchen. Dieses Mal gefällt mir das Angebot von Getyourguide am besten.
Die Jesus-Statue Cristo Redentor gehört zu den Sieben neuen Weltwundern. Sie befindet sich auf dem 704 m hohen Berg Corcovado. Die Statue an sich ist 38 m hoch und wiegt 1145 Tonnen. Von der Statue aus hat man einen wundervollen Blick auf Rio. Ein Tipp an dieser Stelle. Die Taxen können nicht bis oben fahren. Nehmt lieber die Corcovado-Bergbahn (ab Cosme Velho) oder einen Kleinbus. Fahrtkosten und Eintritt liegen zusammen bei ca. 13 – 16 Euro. Anschließend fahren wir dann mit dem Minibus weiter zum Zuckerhut. Dieser berühmte Berg ist 394 m hoch und bietet ebenfalls einen wundervollen Ausblick.
![](https://static.wixstatic.com/media/df865a_ac120f56bb3946049a71b0e09d789e17~mv2.jpg/v1/fill/w_980,h_1307,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/df865a_ac120f56bb3946049a71b0e09d789e17~mv2.jpg)
Aber zuerst muss man einmal rauf kommen, was für mich ein besonderer Nervenkitzel wird! Hier benötige ich auf Grund meiner Höhenangst viel Mut! Neben Klettern oder Wandern gibt es als dritte Aufstiegsmöglichkeit eine Seilbahn. Die Seilbahn ist in zwei Teilstücke aufgeteilt. Wer mag, kann nach dem ersten Teil an der Mittelstation den Rest der Strecke klettern. Siehe hier Getyourguide. Wir werden den zweiten Teil aber auch mit der Seilbahn zurücklegen. Hoffentlich spielen die Wolken mit und wir können ein paar tolle Erinnerungsfotos machen bevor wir die Rückreise zum Schiff antreten.
Eigentlich ist es ja genug, aber die Altstadt ruft Theoretisch haben wir bis jetzt schon genug Ausflüge für 1 ½ Tage gemacht, aber ich kann Rio nicht verlassen ohne einen Spaziergang durch das historische Hafenviertel. Diesen Spaziergang werden wir nach einer Mittagspause an Bord auf eigene Faust unternehmen.
Erster Punkt unserer Tour ist das „Museum von Morgen“. Es zeigt sehr digital und interaktiv wie unsere Zukunft aussehen könnte. Bin ja mal gespannt, was uns da so erwartet! Der Eintritt liegt bei ca. 4 Euro pro Person. Auf dem Weg zur königlichen Bibliothek können wir „das“ berühmte Graffiti von den Olympischen Sommerspielen 2016 betrachten. Es steht für den Frieden der Völker und ist über 15 m hoch. Die königliche Bibliothek in Rio gilt übrigens als Geheimtipp und da ich Bücher liebe, muss ich sie einfach sehen. Von außen ist das Gebäude recht unscheinbar, aber von innen muss es traumhaft sein. Als die Portugiesen im 19. Jahrhundert Rio wieder verließen, blieben unzählige kostbare Bücher zurück, die noch heute in der Bibliothek ausgestellt sind.
Abstecher mit der gelben Tram An dieser Stelle der Tour empfiehlt sich dann ein Abstecher in das Künstlerviertel Santa Teresa. Hierfür geht ihr zum Centro Rio und steigt dort in die historische gelbe Straßenbahn ein. Sie fährt direkt ins Künstlerviertel und wer die ganze Runde fährt hat sogleich eine kleine Stadtrundfahrt (Preis ca. 3 Euro).
Da wir bereits bei unserer Nachttour das Künstlerviertel besucht haben, machen wir uns auf den Weg zur Mosaiktreppe und legen einen kurzen Halt an der Kathedrale von Rio ein. Glaubt mir, dass ist keine Kirche wie man sie kennt. Ich werde mir das seltsame Bauwerk auf jeden Fall anschauen. Auf die Escadaria Selaron (Mosaiktreppe von Selaron) bin ich dann aber wirklich gespannt. Im Jahr 1990 begann der Künstler Jorge Selaron damit sein Haus zu verschönern und entwickelte aus dem Bau der Treppe sein Lebenswerk mit 250 Stufen. Jede einzelne Stufe ist ein Kunstwerk für sich und keine ähnelt der anderen. Hier ist es oft sehr voll, also passt hier besonders vor Taschendieben auf!
Auf dem Rückweg zum Hafen schlendern wir dann noch etwas durch die Altstadt und kommen an dem eindrucksvollen Stadttheater von Rio vorbei, überqueren den Praca (Platz) XV de Novembro. Dieser hat seinen Namen vom 15.11.1889 als Brasilien die Monarchie ablegte. Selbstverständlich führt uns unser Weg auch wieder vorbei an vielen Kirchen und Kathedralen. In die Kirche Sao Bento solltet ihr einen Blick werfen, sie ist wahnsinnig prunkvoll und bunt. Und sollte am Ende unseres Ausflugs noch etwas Energie übrig sein, werden wir noch einen Abstecher auf die Ilha Fiscal machen. Das ist eine kleine Insel in der Bucht direkt am Hafen, auf dem sich die ehemalige Zollstation befindet. Heute ist hier ein Marinemuseum.
Zu wenig Zeit 36 Stunden volles Programm und doch waren wir nicht an der Copacabana, im Sambodrom, im botanischen Garten, dem Parque Lage, etc. Meine Aufzählung könnte seitenweise weitergehen. Rio ist also bestimmt eine erneute Reise wert!
![](https://static.wixstatic.com/media/df865a_817b26ac14a44131bfea2485357df9c6~mv2.jpg/v1/fill/w_980,h_365,al_c,q_80,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/df865a_817b26ac14a44131bfea2485357df9c6~mv2.jpg)
Ein Tipp zum Schluss Zum Schluss noch einen Tipp für euch, wenn ihr auch nicht ganz alleine durch die Stadt laufen wollt. Es gibt in Rio die Möglichkeit an sogenannten Freewalker Touren teilzunehmen. Dies ist ein Angebot von Einheimischen mit unterschiedlichen Führungen durch die Stadt. Die Touren starten immer zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem festen Ort. Ihr könnt euch ohne Voranmeldung der Gruppe anschließen und bezahlt am Ende so viel, wie ihr es für angemessen haltet. Schaut es Euch an und entscheidet selbst, ob das etwas für euch ist Link.
Hier noch eine Auswahl an Museen, die bei meinen Recherchen immer wieder als gut empfohlen worden sind:
Museum von Morgen (Museu do Amanha) - Zukunftsmuseum Forte de Copacabana – militärhistorisches Museum Instituto Moreira Salles - Kunstmuseum
Und wie gewohnt die Google Maps Karte zu der Altstadttour und eine Auflistung der Ziele mit Straßenangaben findet ihr hier. In meinem nächste Blog erfahrt ihr, was wir in Montevideo erleben!
Landesinfo Bezahlung: Währung Real BRL, gängige internationale Kreditkarten werden landesweit akzeptiert, zum Thema Bargeldabhebung informiert euch bitte nochmal bei eurer Bank und seht auf der Seite des Auswärtigen Amts nach den Hinweisen. Ihr könnt in Wechselstuben oder Hotels Euro in Real tauschen, z.B. für den Uberfahrer oder den Marktverkäufer. Auf Grund vieler Betrugsfälle wird zu Bargeldbezahlung geraten. Sicherheit: Achtung vor Taschendieben, belebte Straßen bevorzugen! Nur Ausweiskopien mitnehmen! Auf keinen Fall in die Favelas gehen. Vorsicht in der Nacht! Das auswärtige Amt empfiehlt Taxi und Uber anstelle von öffentlichen Verkehrsmitteln zu nutzen. Bitte lest sorgfältig die Hinweise des auswärtigen Amts. Sonstiges: Nicht „oben ohne“ Baden oder am Strand umziehen, das gilt als Erregung öffentlichen Ärgernisses, bitte sucht Umkleidekabinen! Kein Trinkgeld zahlen, denn es ist bereits im Preis inbegriffen.
Es entstehen Roaming Gebühren, Visum nicht erforderlich, deutscher Führerschein ist ausreichend. Bitte erkundigt euch nach Impfungen bei eurem Hausarzt, z. B. Gelbfieber.
Zeit zu Hause + 4 Stunden
Sprache: Amtssprache portugiesisch (wenige Bewohner sprechen deutsch oder englisch, eventuell spanisch): Guten Tag -> Bom dia! Danke-> obrigado Ja-> sim Nein-> nao Kreuzfahrtterminal -> Terminal de cruzeiros Auf Wiedersehen ->Adeus
(Stand Jan. 2023)
Comments