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Trubel und Geschichte in Santiago de Chile


Heute laufen wir das letzte Mal in einen chilenischen Hafen am Festland ein, in San Antonio. Die Hafenstadt mit ihren ca. 90.000 Einwohnern hat aber nicht viele Sehenswürdigkeiten oder Attraktionen zu bieten. Und da wir hier einen Overnight-stopp haben, werden wir einen etwas größeren Ausflug machen. Wir besuchen die Hauptstadt Santiago de Chile und übernachten in der kunterbunten Hafenstadt Valparaiso.


Nach den vielen doch sehr kleinen Städten, die wir besuchen durften, zieht es uns heute in die Hauptstadt Santiago de Chile, die uns einen wunderschönen Blick auf das Panorama der Anden geben wird. Die Anden sind der längste Gebirgszug der Welt mit über 7000 km Länge. In der Stadt und ihrer näheren Umgebung leben ca. 44% der Gesamtbevölkerung Chiles, also über 7 Millionen Menschen. Nochmal ein bisschen Trubel spüren bevor es dann auf die nur spärlich bewohnten pazifischen Inseln geht.

Heute nehmen wir den Bus

Mit dem Taxi sind es nur wenige Minuten zum Busbahnhof in San Antonio. Hier fahren im 30-Minuten Takt die Busse der Firma Pullmann in Richtung Hauptstadt (und weitere Städte). Die Kosten betragen nur 6-8 Euro und die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und 40 Minuten. Zur Buchung vor Ort benötigt ihr euren Ausweis und als Tipp, verwendet euer Handy als Übersetzer, denn englischsprachige Einheimische sind schwer zu finden.

Gegen Mittag kommen wir in Santiago an und besuchen zuerst den zentralen Markt „Mercado central“. Das Angebot an Waren in dieser großen und wunderschönen Halle ist beeindruckend, auch wenn man nur ein paar Minuten benötigt um einmal durchzulaufen. Neben frischem Fisch und Obst gibt es unterschiedliche Essensstände, Cafés, Souvenirstände, Kleidung, uvm. Hier möchten wir traditionelle chilenische Speisen ausprobieren (es soll recht günstig sein). In unserem Fall definitiv Fischgerichte. Ein chilenisches Eis oder „Churros“ als Nachspeise und wir können gestärkt Santiago erkunden.

Traumhafter Ausblick vom Cerro Santa Lucia Für den Weg zum „Cerro Santa Lucia“ der Hügel / Berg der Lucia werden wir, wie viele Einheimische, ein Fahrrad nehmen. Einfach für ein paar Cent über die App Bike Santiago reservieren, nutzen und abstellen (30 Minuten ca. 50 Cent). Man findet die Fahrräder sehr leicht, denn sie sind knallorange.

Ausblick vom Cerro Santa Lucia

Als Tipp an dieser Stelle: man sollte in Santiago kein Taxi von der Straße rufen, sondern besser ein Uber oder Cabify per App bestellen. Die Metronutzung ist auch unkompliziert und sicher. Es gibt nur eine Fahrkarte, die BIP Karte. Diese kann von mehreren Personen genutzt werden, muss bar bezahlt werden und kann an jedem Kiosk wieder aufgeladen werden. In der Metro, auf großen Plätzen oder in engen Markthallen, passt bitte auf eure Wertgegenstände auf. Diese Orte sind sehr beliebt bei Taschendieben.

Wir radeln also zum „Cerro Santa Lucia“, einer der vielen Hügel in Santiago. Auch wenn er nicht der größte Hügel ist, das ist nämlich der Cerro de San Cristobal, ist er doch sehr geschichtsträchtig. Im Jahr 1541 verkündete hier der spanische Entdecker und Eroberer Pedro de Valdivia die Gründung der Stadt Santiago. Der Berg ist eine wundervolle Parkanlage mit einer Kapelle, militärischen Gebäuden, einem kleinen Schloss, vielen Treppen und wahnsinnig vielen kleinen wunderschön angelegten Details.😊 Belohnt wird man für den Aufstieg mit einem wundervollen Ausblick auf die Stadt. Von hier aus werde ich definitiv ein Selfie an meine Freundin zu Hause schicken, denn sie ist gebürtige Chilenin. Trubel auf dem Plaza de Armas Nach einem kurzen Spaziergang kommen wir dann zum „Plaza de Armas“ dem Hauptplatz der Stadt. Dieser ist gesäumt von vielen schönen Gebäuden, dem Hauptpostamt, dem ehem. Kongressgebäude, einem Kunstmuseum usw. Auf dem Platz selbst herrscht immer Trubel, vielleicht auch wegen seiner Straßenkünstler und -händler, die sich täglich hier präsentieren. Die ebenfalls am Platz liegende Kathedrale Metropolitano, werde ich auf jeden Fall von innen besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos und ihre Verzierungen im Gebäude geben einem das Gefühl in einer anderen Zeit angekommen zu sein. Der Besuch in der Kathedrale gibt uns auch ein bisschen Ruhe von dem Trubel und vor der Hitze in der Stadt. Hier in Chile ist im Dezember Sommer, also können wir mit Temperaturen bis zu 30 Grad rechnen.

Zeit für etwas Geschichte am Plaza Moneda Wenn dann noch Zeit und Wille ist, nehmen wir uns wieder ein Rad und fahren zur Moneda am Plaza de Constitucion. Die ehemalige Münzprägestätte wurde zum Präsidentenpalast umfunktioniert, und man kann dort auch vorab Führungen reservieren.

Plaza Moneda Präsidentenpalast

Und vielleicht haben wir Glück und können die tägliche Militärparade anschauen. Sogar der Präsident selbst geht wohl häufig in ein naheliegendes Restaurant essen und ist extrem bürgernah und macht auf Wunsch Selfies. Also wer weiß, vielleicht treffen wir hier auf unseren ersten Präsidenten auf der Reise.

Geschichtlich gesehen ist der Platz Moneda nicht zu unterschätzen. Der Diktator Augusto Pinochet gelangte im Jahr 1973 durch einen Militärputsch, der auf diesem Platz stattfand, ohne jegliche Wahlen an die Macht. Danach herrschte er bis 1990 als gefürchteter Diktator, der tausende Morde und Menschenrechtsverletzungen beging und in Auftrag gab.

Übernachtung in Valparaiso oder zurück zum Schiff Dann heißt es für uns wieder ab zum Bus. Entweder nach Valparaiso mit Übernachtung oder zurück zum Schiff und Neustart am nächsten Morgen. Wenn ich über booking.com*1 buche, kann ich die Entscheidung recht spontan treffen. Die Busfahrt von Santiago nach Valparaiso dauert genauso lange, wie die Fahrt vom Schiff nach Valparaiso (ca. 2 Stunden).

Wenn wir morgens vom Schiff starten, werde ich aber mit dem Taxi nach Valparaiso fahren, weil es eine Stunde weniger Fahrt bedeutet. Und die Kosten für das Taxi oder das Hotel sind ähnlich und machen keinen großen Unterschied in der Reisekasse.

Der Berg - Cerro San Cristobal – ein must see Wer in Santiago übernachten möchte oder einfach länger vor Ort bleiben möchte, kann zum Beispiel noch den sogenannten Stadtberg „Cerro San Cristobal“ besichtigen. Eigentlich ein „must see“ in der Stadt. Er ist der höchste Berg der Stadt, und es gibt verschiedene Möglichkeiten hinauf.

1. Zu Fuß: Dauer ca. 60 Minuten

2. Mit der Seilbahn: ca. 15 Minuten für ca. 4 Euro (prüft bitte die Öffnungszeiten vorher unter Teleferico.)

3. Mit dem Bus: ca. 10-15 Minuten für ca. 4 Euro. Die Seilbahn und Bustickets werden am gleichen Schalter verkauft. Entweder man zahlt bar oder mit Kreditkarte.

4. Mit dem Schrägaufzug: ca. 10 Minuten für ca. 3 Euro. Diese Station befindet sich auf der anderen Seite des Bergs

Bei der Fahrt mit der Seilbahn hat man sogar die Möglichkeit an der Mittelstation auszusteigen und zu Fuß weiter zu gehen.

Ich würde in diesem Fall die Fahrt nach oben mit dem Aufzug machen und die Rückfahrt mit der Seilbahn. Der Ausblick auf die Stadt, die Anden und die Natur wird atemberaubend sein. Auch wenn ich mit meiner Höhenangst kämpfen werde…und wohl mein Mann hier das Fotografieren übernehmen würde.

heilige Maria Cerro San Cristobal

Oben auf dem Berg angekommen trefft ihr auf das Heiligtum der Stadt: eine riesige 114 Jahre alte Statue der Jungfrau Maria und könnt auch hier einen wundervollen Blick auf die Stadt genießen. Der angrenzende Park Metropolitana ist ebenfalls einen Spaziergang wert und man könnte hier wohl Stunden verbringen. Zwei bis drei Stunden könnt ihr für einen Ausflug auf diesen Berg auf jeden Fall einplanen.

Vorschlag für das Abendprogramm Ein weiteres Highlight, zum Beispiel für den Abend, könnte ein Ausflug zum Sky Costanera sein.

Panoramablick Sky Costanera

Es ist das größte Gebäude Südamerikas und verfügt über sechs Etagen mit Geschäften und Restaurants. Man hat die Möglichkeit auf den 61 Stock zu fahren. Hier gibt es ein Restaurant und eine Bar und man hat einen wunderschönen Panoramablick über die Stadt. Ein Deck höher findet man sogar eine Aussichtplattform im Freien. Wer beim Sonnenuntergang einen Cocktail in der Bar 300 im 61. Stockwerk genießt, wird bestimmt mit einem tollen Farbenspiel am Himmel belohnt.



Museen in Santiago:

Schreckensherrschaft Pinochet Museum Museo Nacional de Historia Natural

Wer eine Pferderennbahn besuchen möchte sucht einfach nach dem Club Hippico!



Wenn ihr mit mir in das bunte Valparaiso reisen wollt, lest meinen kommenden Blog. Hier werden wir viel laufen und Aufzüge der anderen Art sehen.

Landesinfo Chile Bezahlung: Währung chilenische Peso CLP – mit Bank- und Kreditkarten kann an Geldautomaten gegen hohe Gebühren Bargeld abgehoben werden. USD lassen sich in der Regel im ganzen Land tauschen, Euro hingegen seltener. Für Reisen außerhalb empfiehlt sich, ausreichend Bargeld mitzuführen. Sicherheit: Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl, Rucksack- und Handtaschenraub kommt insbesondere in Santiago-Zentrum, Calama, Valparaíso, Viña del Mar und San Pedro de Atacama vor; in letzter Zeit vermehrt auch unter Gewaltanwendung. Bitte lest weitere Infos auf der Internetseite vom Auswärtigen Amt. Sonstiges: Für 90 Tage reicht der deutsche Führerschein. Es entstehen Roaming Gebühren, Visum nicht erforderlich, bitte erkundigt euch nach Impfungen bei eurem Hausarzt, z. B. Gelbfieber. Zeit zu Hause + 4 Stunden Sprache: Amtssprache spanisch (Englisch wird kaum gesprochen): Guten Tag -> Buenos dias Danke-> gracias

Ja-> si Nein-> no Auf Wiedersehen ->Adios oder hasta luego



*1 affiliate Link (Stand Oktober 23)








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